Immer damit beschäftigt, zu beobachten, zu reflektieren, zu sortieren und neu anzuordnen, bin ich Supervisorin und Coach geworden.
Die Supervisorin wird komplettiert durch Ausbildungen zur systemischen Organisationsberaterin, einem Diplom in Sozialer Arbeit und einer Ausbildung zur Erzieherin. Die Ausbildungen habe ich in Berlin durchlaufen, denn dort habe ich den Großteil meines Lebens verbracht.
Seit März 2025 lebe ich wieder in meiner Heimat an der Lahn und bin von dort aus freiberuflich tätig.
Menschen und ihr Austausch sind ein hoch spannender Prozess. Er kann einmal wunderbar einfach sein, aber auch voller Fallstricke stecken.
Das ist mir alles aus dem beruflichen Alltag bekannt. Mein theoretisches Wissen basiert auf langjährig praktischer Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Menschen, deren Kommunikation durch psychische Besonderheiten eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Als Führungskraft habe ich Teams im Bereich psychische Erkrankungen und Sucht geleitet, in vielen anderen Bereichen, so der Arbeit mit körperlich und kognitiv beeinträchtigten Menschen oder in Kindergärten und der Familienhilfe, bin ich tätig gewesen.
Sogenannte Sachzwänge, Auswirkungen notwendiger Strukturveränderungen, auch die Schwierigkeit solche Veränderungen entwickeln und kommunizieren zu müssen, habe ich begleitet.
Die Schnittstellen von Kultur, Gesellschaft und Therapie haben mich seit meinem Studium Sozialer Arbeit so sehr beschäftigt, dass ich es um ein Grundstudium der Ethnologie, Psychologie und Afrikanistik verlängerte.
Heute bin ich Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching mit Sitz in Köln.
Meine Weiterbildungen habe ich für drei Jahre am Evangelischen Zentralinstitut (EZI) und für ein Jahr am systemischen Institut Führung und Beratung in Berlin (sifB).
Meine Berufstätigkeit als Supervisorin, Coach und Beraterin reflektiere ich in zwei Netzwerken und Intervisionsgruppen der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching in Frankfurt und Wiesbaden.
Regelmäßig nehme ich an Fortbildungen teil, um meine Neugier und Freude an lebenslangem Lernen zu befriedigen.
Ich interessiere mich über die Grenzen einzelner Disziplinen hinaus für alles, was menschliches Verhalten und Kommunikation betrifft. Was setzt Handlung in Gang? Warum handelt jemand so und nicht anders? In welchem Moment? Was kommuniziert er oder sie? An wen? Welche Wechselwirkungen ergeben sich daraus unter den Beteiligten? Bei der Betrachtung einzelner Aspekte immer wieder die Perspektive zu wechseln ist mir sowohl Bedürfnis als auch Freude. Nach anfänglicher Verwirrung setzt genau hier die Überraschung und Kraft ein, Dinge nicht nur anders zu sehen, sondern eben auch nochmal anders anzugehen. Diesen Moment gibt es sowohl in der Arbeit mit Teams als auch in der Einzelarbeit.
Speziell in der Arbeit mit Einzelnen kommt mir meine zweigleisige Ausbildung zugute, die ich in Berlin durchlaufen habe, nämlich, dass ich nicht nur auf systemische, sondern auch auf Kenntnisse psychodynamischer Verfahren zurückgreifen kann. So setze ich in meiner Arbeit den Fokus immer zuerst auf die Ressource eines Menschen. Ich arbeite daher sehr gerne mit dem Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) von Storch und Krause.
Als Kommunikationsspezialistin liegt mir viel daran, Kenntnisse und Praktiken weiterzugeben, die Kommunikation trainierbar werden lassen. Hier halte ich die Modelle und Ausführungen von Friedemann Schulz von Thun für ungemein hilfreich und ich verwende sie daher auch regelmäßig. Dass jede Äußerung nach verschiedenen Seiten hin interpretierbar ist, oder die Vorstellung, dass unser Denken nach dem Prinzip eines inneren Teams arbeitet, hat Schulz von Thun einfach und effektiv dargestellt. Mit ein wenig Übung lassen sich viele Fallen im täglichen Miteinander vermeiden. Fallen können sichtbar gemacht werden und anschließend gemeinsam zur Seite gestellt werden.
Dass Menschen in Gruppen anders agieren, als wenn sie als Einzelpersonen auftreten, diese Beobachtung habe ich durch Lektüre der Bücher von Carl Rogers und Irvin D. Yalom genauer beobachten gelernt. Arbeiten mit Teams, die gemeinsam ihren Arbeitsauftrag erfolgreich und mit Freude umsetzen möchten, ist wie die Arbeit mit einem Doppelwesen. Es macht Sinn, wenn ihre Mitglieder*innen sich als gestaltgebende Personen erkennen, und diese Erkenntnis gemeinsam in Handlung umzusetzen beginnen.
Mir liegt daran, dass Menschen durch die Zusammenarbeit mit mir ihren Handlungsspielraum erweitern, dass sie neue Sichtweisen einnehmen, Dinge spielerisch neu anordnen, dass sie vom Denken ins Handeln kommen. Gemeinsam können Teams ausprobieren, was entstehen kann, wenn anders als bisher miteinander umgegangen wird, sie können erleben, wie es ist, wenn alle Mitglieder*innen ihren Handlungsspielraum voll ausnutzen. Denken ist eben auch eine Form des Handelns, auch dieser Spielraum kann sich verändern, zum Beispiel, indem ich Informationen erhalte, die ich vorher nicht gehabt hatte und diese nun nutze.
Der eigene Handlungsspielraum hat jedoch auch seine Grenzen. Einzelne Menschen sind selten für alles verantwortlich. Hier macht es Sinn, festzustellen, wer genau wann und wofür die Verantwortung trägt. Verantwortlichkeiten können erkannt oder neu bewertet werden – wenn man sie zum Thema macht.
Handlungsspielraum beinhaltet die Handlung – das Spiel – und den Raum. Eine Zusammenarbeit mit mir findet in einem sicheren Raum statt, enthält spielerische Elemente, setzt an den Ressourcen an und führt dazu, wieder neu ins Handeln zu kommen.