Einfach reden ist nicht immer leicht. Um unterstützen zu können, was festgefahren, scheinbar vergessen oder ungewohnt erscheint, habe ich nicht nur Interventionen im Koffer, sondern habe mich mit einigen wissenschaftlichen Erkenntnissen beschäftigt, die mir dabei helfen, Sie darin zu unterstützen, dass reden wieder einfach wird. Warum? Weil wir uns als Menschen immer auch mit anderen Menschen auseinandersetzen. Oder uns mit ihnen gemeinsam sicher und stark
fühlen.
Als Supervisorin und Coach denke und arbeite ich systemisch. Das heißt, ich interessiere mich über die Grenzen einzelner Disziplinen hinweg für alles, was menschliches Handeln ausmacht. So ist es auch bei Sprache und Kommunikation.
Warum wir uns in dieser oder jener Situation so – oder - so ausdrücken, hängt von vielen Faktoren ab. Hier bin ich aufgrund meiner Erfahrung sehr aufmerksam. Ich ziehe in Betracht, dass die Art und Weise des Sprechens sich möglicherweise an die Personen angepasst hat, die ebenfalls gerade Teil der Kommunikation sind. Die Person (en) würde sich zusammen mit anderen Personen (en) ganz anders äußern. Oder vielleicht auch gar nicht.
Möglich auch, dass ein Sachverhalt für eine Person bisher nur in einem ganz speziellen Kontext kommuniziert wurde – und daher der Sachverhalt nicht in eine andere, bisher fremde Situation transferiert werden kann. Dann ist der Sachverhalt wie „falsch abgelegt“ und die Schilderung wirkt irritierend auf den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin.
Mein theoretisches Wissen hierzu stammt unter anderem von Gregory Bateson, John H. Weakland und Paul Watzlawick, aber auch in hohem Maße von Niklas Luhmann. Er hat besonders deutlich herausgearbeitet, dass der systemtheoretische Ansatz das Handeln von Menschen nicht aus der Perspektive der Bewertung (z.B. die Unterscheidung von Gut und Böse), sondern zum Beispiel durch seine Stellung in der Gesellschaft und den sich daraus ergebenen sozialen Zwänge darstellt.
Allerdings denke und arbeite ich nicht ausschließlich systematisch. Mir stehen durch meine Weiterbildungen am Evangelischen Zentralinstitut (EZI) Berlin und eigenen Interessen auch einige Psychodynamische Konzepte und der Gestalttherapie zur Verfügung.
So hängt meine Freude an Beobachtung und Zuhören auch daran, dass ich mich intensiv mit dem Prozess der Wahrnehmung an sich beschäftigt habe. Den Brückenschlag zur Gestalttherapie und ihren praktischen Anwendungen durch Fritz und Laura Perls haben sich mir (wie vielen anderen) lebhaft eingeprägt. Und auch die Praxisbeispiele von Carl Rogers gehören hierher.
Mit den tieferliegenden Ebenen menschlichen Erlebens und Handelns habe ich mich durch Lesen der Schriften von Milton Erickson auseinandergesetzt. Ich habe mich danach in den einfachen Übungen Hypnosystemischen Therapie ausbilden lassen, sodass ich in der Lage bin, Entspannungstrancen anbieten zu können.
Schließlich ist meine Arbeitsweise als Supervisorin, Coach und Organisationsberaterin nicht denkbar ohne das intensive Studium aller Schriften von Irvin D. Yalom. Allem voran sein Buch zur Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie hat mich stark geprägt. Auch wenn ich mich als Supervisorin glücklicherweise nicht einer Schule der Psychologie angehörig nennen muss, ist mir ein hohes Maß an Sympathie der existenziellen Psychotherapie gegenüber nicht abzusprechen.
Ich nehme hiervon in erster Linie den Aspekt der Arbeit auf Augenhöhe, mein Bemühen um Unvoreingenommenheit und aufrichtigem Respekt vor meinem Gegenüber.
Meine Arbeit beginne ich trotzdem immer systemisch, und zwar mit einem tiefen Blick auf die vielfältigen Ressourcen meiner Gesprächspartner und Partnerinnen in all meinen Angeboten.